Renate van Bargen, langjährige Ratsfrau im Rat der Gemeinde Hambühren, zieht sich aus der Rats- und Gremienarbeit ihrer Heimatgemeinde zurück. Wie van Bargen mitteilte, wird sie ihr Mandat in der nächsten regulären Ratssitzung am 17. Dezember 2013 aus persönlichen Gründen abgeben.

Mit der Entscheidung über den Verzicht auf das Ratsmandat endet in Hambühren eine nahezu beispiellose kommunalpolitische Ära. Die heute 64-jährige verheiratete Rentnerin ist seit 27 Jahren ohne Unterbrechungen für die SPD Mitglied im Hambührener Gemeinderat gewesen. Das Erscheinungsbild der Gemeinde hat sich seit ihrer ersten Wahlperiode, die am 01.11.1986 begann, drastisch verändert. Damals, nur ein Jahr nach Schließung des Bahnhofs und drei Jahre vor dem Fall der Mauer, war Hambühren noch deutlich von der an der B214 stationierten Fernmeldeeinheit der Bundeswehr geprägt.

Renate van Bargen hat sich schnell in die Aufgaben eines Ratsmitgliedes eingearbeitet und sich den Ruf einer sachkundigen, streitbaren und vor allem zielorientierten Kommunalpolitikerin erworben. Dass sie sich nie dem mancherorts üblichen Parteiengezänk unterwarf, brachte ihr auch das Vertrauen der politischen Konkurrenten ein. Nicht von ungefähr ist sie deshalb bereits in ihrer zweiten Wahlperiode zur stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt worden, ein Amt, das sie von 1991 bis 1996 innehatte. Von 1991 bis 2009, genau 17 ½ Jahre, war sie auch Fraktionsvorsitzende der SPD im Gemeinderat. Mit vielen Ideen, Anträgen und Diskussionsbeiträgen hat sie sich insbesondere für die städtebauliche und infrastrukturelle Entwicklung ihrer Gemeinde engagiert. Die Schaffung guter Lebensbedingungen für die Hambührener - das ist stets ihr Ziel geblieben. Insbesondere im Planungs- und Umweltausschuss, sowie im Verwaltungsausschuss machte sich van Bargen stark für die Ansiedlung von Betrieben, die Ausweisung von Baugrundstücken und die Schaffung öffentlicher Einrichtungen. So brachte sie nahezu im Alleingang mit dem damaligen Sozialausschussvorsitzenden Thomas Adasch die Gründung des Kindergartens in der Mittelstraße zu Wege. Auch der Bau des Kindergartens in Oldau geht mit auf ihre Initiative zurück. Projekte auf die sie noch heute sehr stolz ist.

Seit 2011 ist Renate van Bargen stellvertretende Ratsvorsitzende. Zu den schwierigsten Entscheidungen der jüngeren Ratstätigkeit gehörte die vom Kreistag beschlossene Schließung der Haupt- und Realschule an der Versonstraße. Als Mitglied der Kreistages, in dem sie als stellvertretende Fraktionsvorsitzende zusammen mit Maximilian Schmidt, Kirsten Lühmann und Rolf Meyer die Geschicke der SPD-Fraktion lenkt, sah sie sich vielfachen Protesten von Eltern, Schülern und Lehrern aus Hambühren ausgesetzt, hat sich der Diskussion mit den Betroffenen im Gegensatz zu manch anderen jedoch nie entzogen. Ohne selbst für die Schließung zu stimmen, konnte und wollte sie auch nicht gegen sie stimmen, denn bei aller Hingabe für Hambühren hat Renate van Bargen doch auch nie den Blick für die langfristige und landkreisweite Entwicklung der Lebensverhältnisse aus den Augen verloren.

Mit Respekt nahmen der amtierende Fraktionsvorsitzende Ralf Rainer Volz und der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Hambühren Andreas Ludwig die Entscheidung über den Mandatsverzicht entgegen. „Das Ende der Ratstätigkeit von Renate van Bargen markiert für die SPD-Fraktion einen Einschnitt. Die entstehende Lücke werden wir nicht unmittelbar und schnell schließen können“, so Ralf Rainer Volz in einer ersten Reaktion. Und Andreas Ludwig ergänzte: „Die Fraktion kann sich trotz des Rückzugs von Renate van Bargen glücklich schätzen, mit ihr auch in Zukunft eine Ratgeberin und Unterstützerin zu haben, die sich nicht gänzlich aus der Kommunalpolitik verabschieden wird. Renate wird weiterhin im Kreistag arbeiten und sich auch weiterhin im SPD-Ortsverein Hambühren engagieren. Darüber sind wir sehr glücklich und dankbar.“

Auf den freiwerdenden Platz in der SPD-Fraktion wird der 35-jährige Maik Blötz nachrücken. Der Wirtschaftsingenieur arbeitet beim Flughafen Hannover-Langenhagen, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Als künftiges Ratsmitglied wird er auch in den Ausschüssen des Rates tätig werden. Über die konkrete Ausschussbesetzung wird die Fraktion in den kommenden Wochen beraten.