Fassungslos, aber nicht sprachlos hat die SPD-Fraktion die Ausführungen der „Unabhängigen Fortschrittlichen Offensive“ (UFO) zur Kenntnis genommen. Bewusst wird hier versucht, ein Szenario herannahender Gewalt zu zeichnen, das mit der Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Ausländern angeblich auf Hambühren zukommt.

„Diese Befürchtungen sind aus der Luft gegriffen und nicht belegbar“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf-Rainer Volz. Hamburger oder Bremer Verhältnisse, die von der UFO als Vergleich herangezogen wurden, seien allein schon aufgrund der Unterschiede in der Anzahl der Minderjährigen und der Art der Unterbringung und Betreuung nicht pauschal auf Hambühren übertragbar.

Von Krieg, Vertreibung, Missbrauch oder anderem Elend traumatisierte Kinder, die aus welchen Gründen auch immer von ihren Eltern getrennt wurden und in einer fremden Gemeinde in einem fremden Land Unterkunft und Betreuung finden, sind zunächst einmal Kinder. Sie sind schutzlos, hilflos und allein. Es mag Situationen geben, in denen es zur Eskalation zwischen den Jugendlichen kommen kann. Doch von vornherein Respektlosigkeit und Gewaltbereitschaft zu unterstellen, ohne überhaupt zu wissen, was die Kinder durchgemacht haben, spricht für eine verengte und voreingenommene Wahrnehmung der für alle Hambührener neuen Situation.

Die Bemühungen des Landkreises, eine kindgerechte Betreuung in der ehemaligen Astrid-Lindgren-Schule sicherzustellen, werden von der SPD-Fraktion vollends unterstützt. Hätte sich die UFO auch nur einmal die Mühe gemacht, in Kontakt mit Flüchtlingskindern zu treten, die heute schon in Hambühren leben, vielleicht wären die Einlassungen so nie geschrieben worden. Alle ehrenamtlichen und hauptamtlichen Betreuer, leisten bereits großartige Integrationsarbeit, manchmal am Rande der eigenen Belastbarkeit. Das zeigt sich nicht zuletzt in dem ehrenamtlich organisierten Deutschunterricht.

„Das was die UFO hier betreibt ist Panikmache und bereitet nur den Nährboden für eine negative Einstellung zu Flüchtlingen und im Besonderen zu den Jugendlichen“, fürchtet Volz.

Den geforderten sogenannten „kommunalen Sicherheitsrat“ lehnen die Sozialdemokraten ab. Der Landkreis steht in der Verantwortung und wird alle Akteure auch weiterhin hinreichend beteiligen, ist sich die SPD-Fraktion sicher. Die Abstimmungen zwischen Landkreis, Gemeinde, dem Betreiber der Unterkunft und den Integrationsmitarbeitern laufen schon jetzt gut. „Wir brauchen keine neuen Gesprächskreise, sondern sinnvolle Beschäftigungen und Betreuungsangebote für die Kinder und Jugendlichen.“

Was das Platzangebot in den Hambührener Kindertagesstätten angeht, sieht die SPD-Fraktion die Gemeinde auf einem guten Weg. „Wir werden mit breiter Mehrheit zusätzliche Krippen- und Kindergartenplätze schaffen. Allein der Zeitpunkt der Umsetzung ist abhängig von der Vorbereitung und Umsetzung notwendiger Baumaßnahmen“, so Ralf-Rainer Volz. Das laute Rufen nach Plätzen habe noch nie einen Bauantrag oder eine Baumaßnahme beschleunigt, zumal im Rat ein breiter Konsens über die Notwendigkeit des Angebotes bestehe. „Populismus hilft hier nicht weiter, sondern nur sachliche und zügige Entscheidungen der Ratsmitglieder, damit die Umsetzung durch die Verwaltung ebenso schnell erfolgen kann.“ (TW)