Um die Integration junger geflüchteter Menschen voranzubringen, soll die Netzwerkarbeit unter den Jugendpflegern in den Gemeinden unterstützt werden. Der Landkreis Celle hat hierbei insbesondere die Standorte von Oberschulen im Blickpunkt.

Die SPD-Kreistagsabgeordnete Renate van Bargen hat kürzlich im Kreistag hierzu Stellung bezogen: „Ich finde den Vorschlag so nicht gut. Wir haben in Hambühren einen Standort für unbegleitete minderjährige Ausländer, aber keine Oberschule.“ Sie könne nicht nachvollziehen, weshalb bereits aufgrund von Schulschließungen benachteiligte Orte von sinnvollen Förderungen der Jugendpflege ausgenommen bleiben sollten. „Gerade andersherum würde es Sinn ergeben“, bekräftigt nun van Bargen. Diejenigen Gemeinden, in denen weiterführende Schulangebote und damit die besten aller Integrationsmaßnahmen fehlen, brauchen Unterstützung für alternative Integrationsmaßnahmen.

Alternative Angebote gibt es in Hambühren durchaus: Ein großer Faktor ist das vielfältige Sport- und Freizeitangebot in den Vereinen und Verbänden, in den Feuerwehren und Rettungsdiensten und in den Kirchen. Alle Angebote brauchen Förderung und Unterstützung, gerade weil der Kreis vor Jahren die Schließung der Haupt- und Realschule vorangetrieben und beschlossen hat. „Wir brauchen jetzt erst recht zusätzliche Struktur- und Sportförderungen sowie gezielte Angebote für Kinder und Jugendliche“, so van Bargen.

Eine Förderung allein der Oberschulstandorte wirkt nach Ansicht der SPD Hambühren einem Ausgleich gleichwertiger Lebensverhältnisse im gesamten Kreisgebiet entgegen und vernachlässigt Gemeinden, in denen auch ohne Oberschule viele Geflüchtete untergebracht sind. Die SPD Hambühren fordert den Landkreis, insbesondere Landrat Klaus Wiswe auf, den hehren Ansprüchen an die Aufgaben der Landkreise gerecht zu werden. Für den Niedersächsischen Landkreistag, dessen Präsident Wiswe ist, ist die Sache klar. Auf der Internetseite des kommunalen Spitzenverbandes heißt es: „Das Verhältnis der Landkreise und der kreisangehörigen Gemeinden zueinander ist auf Zusammenarbeit, auf gegenseitige Unterstützung und Förderung sowie auf Ausgleich angelegt.“

Als strukturell benachteiligte Gemeinde, mit immerhin 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, braucht Hambühren endlich Signale der Unterstützung. „Dem Eindruck, dass die Entwicklung von Hambühren dauerhaft vernachlässigt wird, muss endlich entgegen getreten werden“, so Renate van Bargen. (TW)