Die Planungen für die Ausweisung eines neuen Baugebietes "Nördlich Auf dem Kampe" schreiten voran. Spätestens 2017 will die Gemeinde in die Vermarktung der rund 60 Grundstücke gehen, denn schon jetzt liegen mehr als 50 Anfragen vor. Die Gemeinde ist damit in der komfortablen Situation, dass ihr die Baugrundstücke förmlich aus der Hand gerissen werden.

Streitpunkt innerhalb des Gemeinderates ist die Höhe des Quadratmeterpreises, mit dem die Grundstücke an den Mann oder die Frau gebracht werden sollen. Die SPD spricht sich für einen Preis von 90,- EUR / m² aus.

Das sind unsere Argumente:

  • Die Gemeinde ist auf möglichst hohe Einnahmen durch die Grundstückverkäufe angewiesen. Mit ihnen sollen die kommunalen Leistungen in den kommenden Jahren finanziert werden: Ganztagsschulbetrieb, Ausbau der Kitas, Ausstattung der Feuerwehren, Förderung der Vereine und Verbände. Alle Leistungen dienen den Hambührener Bürgerinnen und Bürgern.
  • Ein geringerer Verkaufspreis führt notwendigerweise zu der Frage, wie die oben dargestellten Leistungen denn ansonsten finanziert werden sollen. Eine Erhöhung anderer Einnahmequellen (Grund-, Gewerbe-, Hundesteuern, Kita-Beiträge und weitere Gebühren) wäre wohl unvermeidlich. Für die SPD wäre dies die schlechteste Option, weil wesentlich mehr Menschen von solchen Erhöhungen betroffen wären. Mit einem Preis von 90,- EUR / m² wollen wir das so lange wie möglich verhindern.
  • Bereits ein Grundstückspreis von 85,- EUR / m² würde einen Einnahmeverlust von rd. 300.000,- EUR bedeuten. Dieses Geld würde der Gemeinde fehlen und müsste auf anderen Wegen beschafft werden.
  • Jedes Grundstück, über das die Gemeinde verfügt, kann sie zeitlebens nur einmal verkaufen. Grundstücke sind endlich, die Nachfrage nach Grundstücken wird auf lange Sicht zurückgehen. Die aktuell hohe Nachfrage und der niedrige Zinssatz bieten der Gemeinde die Chance, den bestmöglichen Preis anzusetzen und auch tatsächlich zu erhalten. Die SPD ist überrascht, dass andere Fraktionen diesen marktwirtschaftlichen Grundgedanken von Angebot und Nachfrage auszublenden scheinen.
  • In unseren Nachbarkommunen Celle und Burgwedel liegen die Preise für den Quadratmeter Bauland deutlich über 90,- EUR / m². Der Ansatz ist im Vergleich mit bis zu 150,- EUR / m² vollständig konkurrenzfähig.
  • Noch vor der Vermarktung der Grundstücke entstehen der Gemeinde Kosten für den Straßenbau und die Anbindung an die Kanalisation, sowie die Strom- und Gasversorgung. Diese Erschließung gestaltet sind in dem Baugebiet „Nördlich Auf dem Kampe“ schwierig und droht, vergleichsweise teuer zu werden. Je höher die Erschließungskosten sind desto geringer fällt der Erlös aus den Grundstücksverkäufen aus. Auch deshalb sollte der Preis pro m² eher höher als zu niedrig angesetzt werden.
  • Ein angemessener Grundstückspreis führt auch zur Wertsteigerung mindestens der umliegenden, wenn nicht aller Grundstücke in Ovelgönne, Oldau und Hambühren. Viele Grundstückseigentümer würden von dem Verkaufspreis profitieren.
  • Entgegen anderslautender Argumente sind Grundstückspreise grundsätzlich keine Sozialleistungen. Die Gemeinde ist nicht in der Verantwortung, mit künstlich niedrigen und damit auch unwirtschaftlichen Grundstückspreisen, eine Sozialunverträglichkeit auszugleichen, wo möglicherweise gar keine existiert. Die Finanzierung von 90,- EUR / m² ist heute wesentlich günstiger als die Finanzierung von 69,- EUR / m² vor noch 5 Jahren. Sozial sind hingegen möglichst niedrige Grundsteuern, Kita-Gebühren und andere Beiträge für die hier lebende Menschen, insbesondere Familien, wovon auch die künftigen Neubürgerinnen und Neubürger profitieren werden.
  • Der Rat ist die Vertretung der hier lebenden Bevölkerung. Ihr Wohl steht im Fokus allen Handelns. Alles andere würde den Vertrauensverlust der Hambührener in die Politik vor Ort befördern.

Aus all diesen Gründen appellieren wir an den Gemeinderat, den Verkaufspreis auf 90,- EUR pro Quadratmeter Bauland festzusetzen.